Persönlichkeiten bilden
Ein Stuhl für Marokko

Ein Stuhl für Marokko

Kunstprojekt der Klasse 11 wird auf Bundesgartenschau ausgestellt

Wer zurzeit die Bundesgartenschau (BUGA) 23 in Mannheim besucht, wird den „Tisch der Nationen“ schwerlich übersehen: Ein 60 m langer Holztisch, an dem 193 farbige, individuell gestaltete Stühle stellvertretend für jeden Mitgliedsstaat der UNO stehen. Die Installation soll die Besucher/innen zur Ruhepause, zu Begegnung und Gespräch einladen – ein Friedensprojekt in Zeiten des Krieges. Der Bund der Kunsthandwerker Baden-Württemberg e. V. rief das Projekt ins Leben, an dem sich zahlreiche Institutionen aus Ehingen und der Region als mit-gestaltende Partner oder Sponsoren beteiligten, darunter auch das Jugendzentrum Ehingen, das QuartiersProjekt Wenzelstein der Caritas Ulm-Alb-Donau, die Michel-Buck-Schule sowie der Kunstkurs der Klasse 11 an der Magdalena-Neff-Schule. Unter der Leitung von Frank Raendchen erhielten die Schülerinnen und Schüler die Aufgabe, den Länderstuhl für Marokko zu gestalten.

Herausgekommen ist ein Stuhl, der auf vielfältige Art an den nordwestafrikanischen Staat erinnert: Ausgehärtete Gipsbinden auf dem Drahtgestell von Sitzfläche und Rückenlehne sollen haptisch an das sanfte Relief einer Dünenlandschaft in der Wüste erinnern, das auf der Sitzfläche zusätzlich eingelassene Mosaik sowie das Blattgold an den beiden Armlehnen eine Verneigung vor traditionellem orientalischem Kunsthandwerk darstellen. Rund um das grüne Pentagramm auf rotem Grund – der Flagge Marokkos – haben sich die Schülerinnen und Schüler für die Rückenlehne noch etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Eine Gewürzmischung für Tajine, einem klassischen Gericht der marokkanischen Berber, bindet einerseits die kulturelle Bedeutung des Kulinarischen mit ein, spricht aber auch den olfaktorischen Sinn der BUGA-Besucher/innen an: Der Stuhl „riecht“ förmlich nach Marokko.

Zwei Sponsoren des Projekts, der Lions-Club Ehingen/Alb-Donau und der Lions-Club Munderkingen-Ehingen, luden kurz vor den Sommerferien u.a. Frank Raendchen und seinen Kunstkurs nach Mannheim ein, um sich den eigenen Länderstuhl im Rahmen des Gesamtprojekts anzuschauen. Nach dem Ende der BUGA im Oktober werden die Stühle für einen guten Zweck versteigert oder verkauft.